„Abtastungen“ ORF CD
p 2001 c ORF CD 269
erhältlich beim ORF Shop und im Fachhandel (Amazon)
Inhalt und Stückbeschreibungen
WERNER RADITSCHNIG
Titelverzeichnis
1. Zonen (2000)
2. Linz 1
3. Linz 2
4. Weg 2
5. Prozess 2
6. Prozess 3
7. Pulsation (2000)
„String Art“
Unter diesem Begriff fasse ich Projekte und Spielkonzepte zusammen, die ich allein ausführe und die sich ausschließlich mit der Saitenschwingung und deren für mich interessanten spielbaren Varianten beschäftigen.
Da ich seit längerer Zeit jede konventionelle Saitenerregung ausschließe, handelt es sich bei dieser Musik um Schwingungserregungen über a) elektrische Vibrationen, b) Schwingspulen, die eine Dauerschwingung von Saiten ermöglichen und c) elektrische Beeinflussungen von elektromagnetischen Tonabnehmern.
Als Grundklanglieferant dient eine liegende E-Gitarre <ABTASTUNG 2 & 3> sowie die von mir neu entwickelten Elektropolychorde <KLANGPLATZ>.
Grundsätzlich wird der Saitenklang elektronisch angereichert. Die Spielstrukturen entstehen aus manuellen und elektronischen Praktiken meiner Spielästhetik. Alle Vorgänge sind live interpretiert.
Diese Spielart benötigt einen definierten Ausgangspunkt, der für improvisatorische Weiterführungen, welche durch die Kommunikation zwischen Klangauslösung und Modulation in Real-Time-Gestaltung, sich manifestiert.
„String-Art“ ist keine Musikform im Sinne eklektizistischer Stilaphorismen und deren Vermixung.
Klangplatz‘ (2000) – Vibrationen für 3 Elektropolychorde mit
klangauslösenden Einzelsaitensynthesen, Vibratoren und Nebeneffekten
Hörbeispiel: Prozess 2
Eine auf Dauerton bzw. Dauererregung aufgebaute Konzertinstallation.
Bestandteil der Installation sind 3 Elektropolychorde, 2 stehend (ca. 180cm) und 1liegend (ca. 160cm), gebaut aus Eisenrohr und auf Basis der Elektrogitarrentechnik. Damit ausgelöst wird ein konzertantes Klangfeld kontrolliert durch einen Ausführenden.
Durch die verwendeten Erreger, werden die Saiten in Dauerschwingungen versetzt. Diese Erreger werden während der Klangperformance unterschiedlich versetzt und vertauscht. Die eigentliche Klangsituation wird jedoch durch die elektronische Modulation der Saiteninstrumente erreicht. Für jedes Instrument sind 16 verschiedene Modulationsvorgänge gespeichert, was in Summe 42 Klangvariationen der Elektronik ergibt. Die Klangvorgänge sind auf einem Rasterfeld notiert, während der Performance wählt der Ausführende unterschiedliche Wege (derzeit sind 5 Wege realisiert worden).
Der Ausführende ist bei dieser Spielart nicht mehr in der üblichen Funktion des Musikers, sondern übernimmt die Rolle eines Klangorganisators/Operator. Da die strukturellen musikalischen Vorgänge nicht punktueller Natur, sondern auf Flächen und Massenbewegungen aufgebaut sind, ergibt sich eine Form der Langsamkeit in der optischen Präsentation.