Phosphonotop – Park der Frauen
Der Klang des Phosphonotops
Ausgangspunkt
In diesem Projekt wird mit den Techniken der zeitgenössischen Komposition auf Frauengestalten in Mozarts Opern zugegriffen. Die Gestalten werden über ihre stimmlichen Äußerungen (Text und Ton) aus dem Kontext der instrumentalen Begleitung isoliert und als Rohmaterial katalogisiert. Die Auswahl erfolgt aus fünf Opern. In die historischen Materialien werden neu komponierte Vorgänge integriert und im elektronischen Speicher als Albumsblätter abgelegt.
Die Aufbereitung erfolgt in einem Raum-Klang-Kontinuum. Dabei ist die räumliche Organisation der Klänge ein wesentlicher Bestandteil der Kompositionstechnik.
Zur Methode
Aufnahme von Frauenstimmen (Sängerinnen/Schauspielerinnen) aus unterschiedlichen musikalischen Genres (Oper, Lied, Jazz, Freie Musik. Weltmusik) – Ausschnitte aus Rezitativen und Arien in veränderter Komposition (Textbearbeitung, Stimmklang, Expresseme).
Der kompositorische Prozess
Aus Text und Tonhöhen der jeweiligen Rolle wurde ein Materialblatt komponiert. Die erste Sitzung ist der Dialog des Komponisten mit der Sängerin/Schauspielerin. Die mögliche Interpretation von Wort und musikalischer Linie. Dieses Grundmaterial wurde bei laufender Aufnahme mittels Tonband kreiert. In den weiteren Sitzungen ist der Komponist auf sich gestellt. Die Auswahl wird am Computer komponiert. Die erste Soloversion entsteht. In der weiteren Folge werden die Soli gegeneinander gestellt und im Bereich Struktur wiederum dekomponiert, was in der Folge bis zu einer Dichte von 6 Stimmen durchgehört wird. Darauf folgt die zweite Folge in gleichem Durchgang. Diese fortschreitende Anpassung musste aus dramaturgischen Gründen erfolgen, da es sich bei der Komposition nicht um eine offene Form im Sinne beliebiger Kombinatorik des Materials handelt.
Strukturelle Klanglichkeit
Die Raumkomposition besteht aus zwei Versionen zu jeweils exakt 18 Minuten Länge. Auf die erste Version, die Vollversion von 12 Personen, verteilt auf 6 Räume in einer Gesamtlänge von 16 Minuten und 2 Min. Gravitation, die je nach räumlichen Standpunkt des Besucher als, Duett, Quartett oder Sextett gehört wird, folgt eine sogenannte „Ausgelichtete“, sechs Personen auf sechs Räume, nach ca. 8 Minuten werden durch die Gravitation sechs neue Personen eingeführt, die wiederum 8 Minuten anwesend sind. Hier treten die Soli in den Vordergrund.
Die Komposition der Klanginstallation dauert somit 36 Minuten und wird als Loop abgespielt. Der Aufenthalt eines Besuchers im PHOSPHONOTOP ist davon aber nicht abhängig.
Hörprobe: